Dezember 11, 2024

Nein zum Kriegsmanöver Defender 2020

Wir wollen Eure Kriege nicht! Macht Schluss mit dem „Heißen Frieden“!

von Andreas Butt-Weise

Wie oft gab es im letzten Jahrhundert ein Versprechen und die Hoffnung auf Frieden?

Handshake Teil 1: In Torgau jährt sich am 25. April zum 75. Mal der Tag, an dem die erste Begegnung US-amerikanischer und sowjetischer Truppen die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus besiegelte.

Link zur geplanten Fahrt nach Torgau

Handshake Teil 2: Dieses Jahr begehen wir den 30. Jahrestag des Endes der deutschen Teilung als Konsequenz des nationalsozialistischen Weltmachtstrebens. Es war das Ende des „Kalten Krieges“ nach langen Jahren der gegenseitigen Kaputtrüstung. Hoffnung auf ein friedliches, kooperatives Europa, mit Russland als Teil einer europäischen Sicherheitsstruktur, keimte auf. Es gab in dem Prozess der „Wiedervereinigung“ aber nicht nur die Aussicht  auf ein „pan-europäisches Sicherheitssystem“, sondern auch die Zusicherung, dass Nato-Truppen nicht jenseits der Bundesrepublik stationiert werden würden.

Gibt es Bedrohung an der „Ostflanke“ der Nato?

Nachdem die Osterweiterung der Nato als „geopolitisches Ziel“ Realität geworden ist, findet nun auch noch ihr größtes Manöver nach Kriegsende an der Grenze Russlands statt: DEFENDER 2020. 37 000 Soldat*Innen aus 16 NATO-Staaten und aus Finnland und Georgien  sowie  Fahrzeuge, Geräte und Ausrüstung werden in das Baltikum überführt. Es setzt einen Schlusspunkt unter das Thema der Osterweiterung. Es manifestiert Russlands neuralgischen Punkt: aus Europa herausgedrängt zu werden, indem eine neue Grenze durch Europa gezogen wurde. Eindeutig klar ist, dass nach 1989 kein US-amerikanischer Präsident ein Interesse an einem starken, vereinigten Europa in Kooperation mit Russland hatte. Dieses anstehende Manöver an der Westgrenze Russlands bestätigt erneut ein Interesse der Vereinigten Staaten und der Nato an einem Feindbild Russland. Einem Feindbild, das 1989 überholt und von “Gestern” schien.

Jedoch muss erwähnt werden, dass Russland es den USA und der Nato nicht besonders schwer gemacht hat, Russland als Gefahr für den Westen in Europa zu revitalisieren: Dezember 1994 verweigerte es die Unterzeichnung einer „Partnerschaft für den Frieden“. Drei Jahre später (1997) versuchte Putin den Faden noch einmal aufzunehmen, indem er einen Beitritt Russlands in die Nato ins Gespräch brachte. Diese “Partnerschaft” wurde aber von beiden Seiten nicht umgesetzt! Die Folge war, dass die „Schmach“ Russlands, nicht mehr als einflussreiche Weltmacht sondern als „Regionalmacht“ (Obama) angesehen zu werden, durchaus nationalistische, antiwestliche Ressentiments und militaristische Tendenzen förderte.

Russland kompensierte Verlust der “Weltmachtrolle” durch große Manöver

Das Manöver „Sapad 2017“ fand vom 14. bis 20. September 2017 statt. Nach russischen Angaben nahmen 12.700 Soldaten an dem Manöver teil. Litauen, Lettland und Estland warnten vor einer offensiven “Kriegsübung”, was mit der Annexion der Krim Frühjahr 2014 nicht unbegründet gewesen ist. Beim Manöver Wostok (Osten) 2018 setzte das russische Verteidigungsministerium 300.000 Soldaten, bis zu 36.000 Panzer und Militärfahrzeuge, mehr als 1000 Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen sowie 80 Marineschiffen ein.

Die Antwort des Westens auf die Annexion der Krim März sowie  die kriegerischen Einsätze Russlands an der Ostgrenze der Ukraine seit 2014, der Wirtschaftsboykott, war einer Annäherung an Russland nicht förderlich.

Wir von Aufstehen-Berlin sehen die Pflicht daran zu erinnern:

NIE WIEDER Krieg vom DEUTSCHEN BODEN

Was können wir als Bundesrepublikanische Bürger tun? Wir wollen und müssen uns zwischen die „Fronten“ werfen. Wir haben die Pflicht uns neutral und versöhnlich mit Russland zu zeigen. Wir haben die Möglichkeit „zivilen Ungehorsam“ zu üben, indem wir Blockaden an Militärstützpunkten  und Verkehrsknotenpunkten bilden. Aber auch mit  „Begrüßungskomitees“ an den Durchgangsstraßen zeigen wir, dass imperialistisches Gebaren nicht unsere Haltung als Bürger repräsentiert.

Besuchen wir Torgau, den Ort des 1. Handshakes zum Elbe Day

am 25. April 1945 um 12:00–13:00 Uhr auf den Elbwiesen in Lorenzkirch bei Strehla!

Infos zur Fahrt nach Torgau hier

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