von Joachim Lund bv, Oranienburg
Unzulängliche Abwehr des Klimawandels durch die Politik und die globale Bedrohung von Armut sowie die verheerenden Kriege bereiten uns größte Sorge. Deshalb suchen wir als Mitglieder dieser Gesellschaft nach Lösungen, jeder mit seinem Wissen und Können. Als Unternehmensberater für Innovation bin ich am sozialen und nachhaltigen Fortschritt interessiert. Damit verbunden ist die gedeihliche Entwicklung einer gesunden Gesellschaft, weil sie Grundlage dauerhaften Erfolgs ist. Dazu müssen schwerwiegende Hindernisse wie mangelnde Chancengleichheit und vorherrschende Ungerechtigkeit überwunden werden.
Hindernisse
Einer meiner Beratungsschwerpunkte betrifft z. B. das Verkehrswesen. Es könnte doppelt so effektiv und nachhaltig sein wie heute, wenn nur die Politik sich ernsthaft damit befassen würde. Es heißt, viele Arbeitsplätze würden durch die Umstellung der Automobilindustrie auf Elektroautos gefährdet. Bekanntlich weist die Forschung schon auf den Ersatz fossiler Brennstoffe durch ökologisch vertretbare hin, die durch Nutzung von C02 und Sauerstoff gewonnen werden, so daß die Antriebstechnik sich für Straßen- und Schienenfahrzeuge sowie für Schiffe und Flugzeuge nicht stark ändern muß.
Innovationen im Verkehrswesen würden dank Automatisierung und KI zu mehr Energieeffizienz und höherer Sicherheit beitragen. Den Anfang bildet eine Modernisierung im Schienenverkehr für den Personen- und den Gütertransport. Schienenverkehr im ÖPNV würde bei stärkerem und innovativem Ausbau Lärm und Schadstoffemissionen sowie die Bildung von Feinstaub erheblich reduzieren und das Stadtleben wesentlich angenehmer machen. Solche Investitionen würden sich 10-fach bezahlt machen und damit Vollbeschäftigung, Einkommen und höhere Steuereinnahmen sichern. Innovationen haben u. a. auch den Vorteil, daß durch die völlig veränderten neuen Verhältnisse weitere Kreativität induziert wird mit weiteren Verbesserungen von Wirtschaft und Gesellschaft. Mit besserer Präsentation der Vorteile ließen sich Hindernisse leichter überwinden.
Postwachstumsgesellschaft – Postwachstumsökonomie
Wir brauchen nicht immer mehr der bisherigen Produkte und Leistungen, sondern können uns auf nachhaltige Dinge konzentrieren, so daß wir z. B. mental und geistig wachsen. Ökologisch wäre der verstärkte Einsatz günstigerer Rohstoffe als die bisherigen seltenen Erden und Metalle wichtig. Auch das komplette Recycling von Kunststoffen wird schon praktiziert (Erdal). Die Wirtschafts- und Lebensweise wird daher nicht zwangsläufig schlechter, sondern nur anders und vermutlich besser. Denken wir auch an die Förderung von Kunst und Kultur, von neuen Lebensplänen und einem besseren Miteinander (was auch Ressentiments schmälert). Durch bessere Politik, die wirklich dem Wohl der Mehrheit der Bevölkerung und ihrer Minderheiten dient, könnten wir die Menschen als Bürger und Wähler eher gewinnen. Das mindert „Anlässe“ von Gewalt. Mit Hilfe internationaler Kooperationen könnten die Länder des globalen Südens über ihre spezifischen eigenen Initiativen besser eingebunden werden, die dadurch ein höheres Einkommensniveau und bessere Schulbildung erreichen und zu neuen interessanten Abnehmern unserer Produkte und Leistungen würden.
Green New Deal
Wir müssen die Wirtschaftstheorie nicht umkrempeln, um zu besserem Wirtschaften zu finden. Es muß jedoch (Macht-)Mißbrauch unterbunden werden. Vielen ist nicht klar, daß Gewinnstreben kein Unternehmensziel ist, sondern das legitime Recht der Investoren. Sie wollen ihr Geld sicher anlegen und wünschen, es vermehrt zurückzuerhalten. Es steht ihnen deshalb frei, woran sie sich beteiligen oder was sie ins Leben rufen möchten. Mehr nicht.
In die Geschäftsführung von Unternehmen dürfen sie keinesfalls hineinreden, weil ihr Ziel tiefgreifend von dem eines Unternehmens abweicht. Dieses muß in erster Linie darauf bedacht sein, daß ihre Leistungen anerkannt werden, d. h. sie müssen attraktive wettbewerbsfähige Produkte bzw. Dienste bieten, die in den Augen ihrer Abnehmer große Vorteile für sie verkörpern. Damit gewinnen sie Zuspruch, Nachfrage und Umsatz und machen daraus durch kluges Wirtschaften auch einen Mehrwert, also Gewinn. Aber nicht als Ziel, sondern als Folge dieser Mühe. Deshalb spricht man dann auch vom Erfolg.
So handeln viele Familienunternehmen, die weitblickend operieren und nicht nur kurzsichtig von einem Quartal zum anderen blicken. Beispiele sind die sog. hidden champions, die dank ihrer Spitzenleistungen über 80 Prozent Weltmarktanteile verfügen, weil sie ständig an Verbesserungen arbeiten. Da ihre Spitzenleistungen auf tüchtigen Fachkräften beruhen, behandeln solche Firmen ihre Mitarbeiter gut und bezahlen sie gut und sorgen für gutes Betriebsklima.
Der New Deal ist ein Beispiel kluger Wirtschaftspolitik, die darauf abzielt, durch Investitionen in die Zukunft die in Kauf genommenen Kredite komfortabel über höhere Gewinne und Steuereinnahmen abzutragen. Dazu hielt in Deutschland ein gewisser Herr Laubacher 1931 vor hochrangigen Vertretern der damaligen Staatsbank einen entsprechenden Vortrag, der aber leider, weil die angesprochenen Herren nicht aus ihren veralteten Denkmustern herausfanden, ohne Wirkung blieb, wodurch die NSDAP anschließend leichteres Spiel hatte. Im Sinne des New Green Deals können wir zur nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaft beitragen. So können wir wirksam daran arbeiten, eine Welt mitzugestalten, in der wir und unsere Nachkommen gern leben möchten.